61. Die kleine Versagerin

von Uwe Vitz

Die kleine Versagerin

(Die Vierte Ebene: Die Ring-Ebene)

(nach der Story " Der unfähigste Lehrling der Welt"

von Judith Stanislawka " aus Story Olympiade 2003

" Strahlende Helden")

von Uwe Vitz

Zaubersprüche murmelnd saß Samra neben der sterbenden Kuh.

Bauer Mokol stand hinter ihr und beobachtete sie kritisch.

" Verwandle dich wieder in ein Kalb, sei wieder jung ", sagte Samra.

Die Kuh sah sie müde an.

" Reicht euch ein Sklavenleben nicht, Menschen?" glaubte Samra im Gedanken zu

hören.

" Meine beste Milchkuh ", meinte der Bauer

Samra konzentrierte sich.

Ob die Kuh wollte oder nicht, sie würde wieder jung werden.

" Ich wäre lieber eine Katze ", gaubte Samra im Gedanken zu hören.

" So sei es ", rief Samra

Und eine alte Katze saß im Stroh und sah Samra zufrieden an.

Bauer Mokol seufzte auf.

" Wieso musst du immer versagen ", fragte er müde den weiblichen Zaubererlehrling.

*

" Das war dumm von dir ", sagte die Zauberin Zeldrana zu ihrer Schülerin.

" Es ist äußerst schwierig die Gesetze des Alters mit Hilfe der Zauberei außer Kraft zu setzen

und es ist gefährlich, du hast Glück gehabt, dass nichts schlimmeres geschehen ist."

" Aber ich dachte, ich könnte es schaffen ", verteidigte sich Samra.

" An solchen Zaubern sind schon mächtige Meister gescheitert ", erklärte Zeldrana.

" Versuche so etwas nie wieder, wenigstens nicht so lange du meine Schülerin bist und ich

für dich die Verantwortung trage."

**

" DIE ZEIT DER VERÄNDERUNG IST GEKOMMEN, IHR BEWOHNER DER VIERTEN EBENE, KÄMPFT GEGENEINANDER, EROBERT GROSSE

REICHE, TÖTET EURE FEINDE, DIE ZEIT DER VERÄNDERUNG IST GEKOMMEN. "

Die Stimme hallte über die Ring-Ebene.

" Wer ist das?" fragte Samra erschrocken.

" Ich weiß es nicht ", sagte die Zauberin Zeldrana.

" Vielleicht der Fürst des Bösen persönlich, ich muss sofort nach Greifenberg reisen, um mich dort mit den anderen Zaubermeistern unseres Ordens zu

beraten."

" Könnt ihr nicht mit dem Zauberspiegel Kontakt mit den anderen Zauberermeistern herstellen?" fragte Samra.

Zeldrana schüttelte den Kopf.

" Das ist viel zu gefährlich, in dieser Situation, woher auch immer diese Nachricht kam, der Absender ist ein Großmeister der Magie, er kann jede magische Nachricht

abhören, nein, ich muss nach Greifenberg, du wirst so lange die Dorfbewohner vor Bedrohungen schützen, Samra.

Konzentriere dich auf einfache Zauber, schaffe das Wesentliche, dann wird schon alles gut gehen ", meinte Zeldrana.

Die Zauberin ritt kurz darauf davon Richtung Greifenberg,

Samra war alleine in dem Haus und in dem Dorf, einerseits freute sie sich über das Vertrauen, welche Zeldrana ihr schenkte, andererseits hatte sie Angst wieder einmal zu

versagen.

**

Samra hatte einen leichten Schutzzauber, um das Dorf herum gelegt.

Plötzlich spürte sie eine starke Bedrohung.

Eilig verließ Samra das Haus der Zauberin.

Vor lauter Aufregung hatte sie vergessen ihre Meisterin mit dem Zauberspiegel zu rufen.

***

Aus dem Großen Wald in der Nähe des Dorfes kam eine Gruppe Orks mit rot leuchtenden Augen.

Die Orks des Bösen..

Hatte der Dämonenherrscher sie geschickt?

Sie näherten sich entschlossen der Holzpalisade, welche das Dorf umschloss.

Wachposten hatten sie schon entdeckt.

Samra spähte durch ein Guckloch und konnte keinen Anführer der Orks erkennen.

" Vorsicht, schaut hoch ", schrie da einer der Dorfbewohner.

Erschrocken blickte Samra nach oben.

Eine rot leuchtende Gestalt raste durch die Wolken und flog auf das Dorf zu.

Entsetzt erkannte Samra, das Wesen jagte genau auf sie zu.

Verzweifelt versuchte sie einen starken Schutzzauber um sich und das Dorf zu legen.

Tatsächlich wurde das Wesen kurz aufgehalten, ehe es mit einem verächtlichen Lachen den

Schutzzauber überwand und mitten unter den fliehenden Dorfbewohnern landete.

" ZEIT ZU STERBEN, KLEINE VERSAGERIN ", sagte die Dämonenhexe zu Samra.

Am Liebsten wäre das Mädchen einfach davon gelaufen.

Aber sie wusste, die Dämonenhexe und die Orks würden ein schreckliches Massaker an den

Dorfbewohnern anrichten, wenn sie jetzt wieder versagte, außerdem würde sie selber

sterben.

Samra wollte leben, also musste sie kämpfen.

So erschuf sie erneut eine Schutzwand zwischen sich und der Dämonenhexe.

Die Dämonenhexe stürmte auf Samra zu

Mit einem teuflischen Lachen drang die Dämonenhexe durch die Schutzwand hindurch

Samra lief zum Palisadenzaun, um die Dämonenhexe weiter von den Dorfbewohnern fort

zu locken.

Die Dämonenhexe folgte ihr grinsend und trieb sie an dem Palaisadenzaun in die Enge.

" WIE OFT HABE ICH DICH UND DEINE MEISTERIN BEOBACHTET , sagte die Dämonenhexe

zufrieden.

" UND WIE LANGE HABE ICH DARAUF GEWARTET, DASS DIE NÄRRIN DICH UD DIESES

DORF ALLEINE LÄSST, JETZT GEHÖRST DU MIR UND DIE DORFBEWOHNER WERDEN

MIT DIR ZUSAMMEN STERBEN, KLEINE VERSAGERIN. "

Samra beschwor einen Wirbelsturm, der die überraschte Dämonenhexe über den Palisadenzaun zu

den Orks schleuderte.

Die Dämonenhexe schrie vor Hass und Wut auf.

Samra lief zurück zum Haus ihrer Meisterin.

Sie musste zu dem Zauberspiegel und Zeldrana um Hilfe rufen.

Vor Hass rot glühend sprang die Dämonenhexe mühelos über den Palisadenzaun

und landete hinter Samra.

" KLEINE VERSAGERIN, GLAUBST DU WIRKLICH DEINE ELENDEN TRICKS KÖNNEN DICH RETTEN?"

Die Dämonenhexe lief lachend hinter Samra her.

Gerade noch rechtzeitig erreichte Samra das Haus und schlug die Tür hinter sich zu.

Einen Augenblick später war die Dämonenhexe da und schlug ihre Krallen

gegen die Tür.

Aber das Haus stand unter einem starken Schutzzauber von Zeldrana.

Ein Lichtblitz zuckte aus der Tür und schleuderte die aufheulende Dämonenhexe zurück.

Samra eilte zu dem Zauberspiegel und rief:

" Meisterin Zeldrana, ich brauche Eure Hilfe. "

Sie bekam keine Antwort, die Meisterin war wohl gerade beschäftigt.

Aber sie würde den Hilferuf spüren und kommen.

Doch würde Zeldrana auch rechtzeitig kommen?

" KLEINE VERSAGERIN, DAS HAUS DEINER MEISTERIN KANN DICH NICHT VOR

MIR SCHÜTZEN ", schrie die Dämonenhexe.

Die Dämonenhexe lief um das Haus herum und schleuderte magische Blitze auf das Haus.

Aber der Schutzzauber von Zeldrana wehrte die magischen Blitze mühelos ab.

" KOMM SOFORT HERAUS ODER ICH SCHLACHTE EINEN DORFBEWOHNER NACH

DEM ANDEREN AB, KLEINE VERSAGERIN ", schrie die Dämonenhexe.

Samra wusste, die Dämonenhexe meinte es ernst.

Zitternd öffnete sie die Tür.

Die Dämonenhexe schrie triumphierend auf.

Aber da bildete sich vor dem Haus ein leuchtendes Portal.

Die Zauberin Zeldrana trat heraus, in ihrer Hand hielt

sie einen leuchtenden Zauberstab, den sie drohend auf die

Dämonenhexe richtete.

Diese schrie wütend auf und schoss rot glühend vor Hass in die Höhe und war sogleich zwischen den

Wolken verschwunden.

" KLEINE VERSAGERIN, IRGENDWANN BEGEGNEN WIR UNS OHNE DEINE MEISTERIN WIEDER ", schrie sie noch

aus der Höhe herab, dann war die Dämonenhexe fort.

Die Orks des Bösen zogen sich zurück, nach dem ihre Herrin fort war.

****

" Es tut mir leid ", sagte Samra, " dass ich wieder versagt habe, ich konnte diese Dämonenhexe nicht alleine besiegen."

" Du hast nicht versagt ", sagte Zeldrana, " du hast die Dorfbewohner beschützt und du hast überlebt."

" So habe ich das nicht gesehen, ich dachte ich müsste diese Dämonenhexe alleine besiegen."

" Nein, du musst nur noch lernen, früher um Hilfe zu bitten, wenn solche Gefahren drohen, wir Zauberer aus dem Orden von Greifenberg kämpfen zusammen

gegen das Böse und beschützen, so die Völker der Ring-Ebene ", erklärte Zeldrana.

Ende

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